Was ist Bio-Ethanol?

Ethanol ist die chemische Bezeichnung für den Alkohol, der auch in den allseits bekannten alkoholischen Getränken enthalten ist. Doch dient Ethanol nicht nur zu Erheiterung, sondern kommt aufgrund seiner Löslichkeits- und Brennbarkeitseigenschaften auch vielfach in der Industrie zum Einsatz. Als Kraftstoff kann Ethanol die zur Neige gehenden Ölreserven ersetzen. Nicht nur als umweltfreundlicher Biokraftstoff von Autos, sondern auch als Brennstoff für den hauseigenen Ethanol-Kamin oder beim Zelten in Form von Spiritus findet die chemische Energie von Ethanol heutzutage Verwendung. Ethanol verbrennt dabei völlig rückstandsfrei (rußfrei).

Vorteile von Bio-Ethanol bzw. E85

• Umweltfreundlich Autofahren - Ethanol ist ein nachwachsender, umweltfreundlicher Treibstoff. Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze zuvor, in ihrem Wachstum gebunden hat. Ein natürlicher Kreislauf entsteht. Jeder Liter verbrauchtes Bioethanol statt Benzin erspart der Umwelt bis zu 1,8 Kilogramm CO2.
• Billiger tanken – Geld sparen auf jeden gefahrenen Kilometer.
• Kann mit normalen Otto-Motoren gefahren werden (keine neue Motorentechnik nötig).
• Es kann fast jedes Benzinfahrzeug umgerüstet werden.
• Bivalent tanken – es kann weiterhin auch Benzin getankt werden, jedes Mischverhältnis ist möglich – wird vom Steuergerät erkannt (bei Nichtverfügbarkeit einer E85 Tankstelle, Betankung des Pkws mit Normal, Super, E10,...)
• Kein Zusatztank erforderlich, es kommt alles in einen Tank.
• Erhöht die Lebenserwartung Ihres Motors und reduziert den Verschleiß (Verbrennungstemperatur ca. 40°C tiefer).
• Sauberere Verbrennung, erhöht die Lebenserwartung des Kats (da weniger Schadstoffe).
• Mehr Motorleistung und höhere Klopffestigkeit (Ethanol hat 110 Oktan, E85 hat 105 Oktan mehr als Formel 1 Benzin, das hat 102, zum Vergleich Super Benzin hat nur 98 Oktan).
• Stärkung der heimische Landwirtschaft.
• Schaffung von Arbeitsplätzen im Inland.
• Unabhängigkeit der Erdölindustrie.
• Kann auch aus Abfallstoffen (Cellulose Ethanol) hergestellt werden (preisgünstig, kein Energieverbrauch durch Anbau und Bewirtschaftung).
• Hohe Energie-Hektarerträge.
• Einfache Umrüstung bestehender Tankstellen.
• ca. 350 Tankstellen in Deutschland, 50 in der Schweiz 30 in Österreich. Ständig kommen neue dazu.
• Steuerbefreiung gemäß EG Richtlinien (92/81/EWG Art. 8, Abs. 4) bis zum Jahr 2015.
• Leichteres erreichen der Kyoto Ziele. Es blieben uns teure Strafen erspart.
• Ethanol verursacht keinen Feinstaub.

Wann zahlt sich eine E85 Umrüstung, für Sie auch aus?

Wir empfehlen keine E85 Umrüstungen für Fahrzeuge mit denen man nur mal ein paar hundert Meter zum Einkaufen etc. fährt, da man gerade in der Start- und Warmlaufphase einen erhöhten Kraftstoffverbrauch mit Ethanol hat! Hier kommt es dann vor, dass man einen Mehrverbrauch von 30% feststellen kann. Für Kurzstrecken hat sicher das Elektroauto die Nase vorn.

Fährt man mit dem Fahrzeug, allerdings jeden Tag mehrere Kilometer zur Arbeit etc. bzw. man ist Vielfahrer, wird eine Umrüstung auch schnell rentabel. Der normale Mehrverbrauch bei einer E85 Umrüstung liegt zwischen 10-20%. Hier kommt es dann sehr auf die Fahrweise an. Nutzt man dem deutlich spürbaren besseren Drehmoment von E85 ist es der Verbrauch mehr. Nutzt man die Mehrleistung nicht, ist der Verbrauch weniger. Grundsatz: „Mehr Leistung – Mehr Verbrauch!“

Fährt man hauptsächlich, ohne ständig Gas zu geben und zu Bremsen, mit konstanter Geschwindigkeit und normaler Drehzahl auf der Autobahn, sollte man mit einem Mehrverbrauch von 10% auskommen.

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man auch mit E85 auf in etwa gleiche Verbrauchswerte wie bei Benzin kommen kann, hier hat man zusätzlich die Möglichkeit den Zündzeitpunkt zu optimieren, den Motor höher zu verdichten, etc.

2 Steuergeräte zur Wahl - FFV Modulator oder FFV Modulator USB?

Sie haben 2 verschiedene Greenspirits Steuergerätevarianten zur Wahl. Die beiden Varianten unterscheiden sich prinzipiell nur in der Art der Einstellung. Der FFV Modulator wird mittels 2 Potis eingestellt und der FFV Modulator USB wird mittels PC Software angepasst. Beim FFV Modulator USB hat man über die PC Software mehr Einstellungsmöglichkeiten als beim FFV Modulator. Ohne PC Kenntnisse sollte der FFV Modulator benutzt werden. Für Tuningzwecke ist eher die USB Version zu empfehlen.

Um einwandfreie Kaltstarteigenschaften zu haben, einen unnötigen Mehrverbrauch zu verhindern aber auch Abmagerungen z.B. unter Volllast entgegenzuwirken, empfehlen wir immer Fahrzeug und Steuergerät aufeinander abzustimmen.(Lambda 1) Wundergeräte die sich angeblich an das Fahrzeug selbst anpassen, gibt es nicht, diese Steuergeräte spritzen einfach nur überhöht ein.

Einbau

Der Einbau ist prinzipiell einfach und kann von jeder Werkstätte oder mit etwas technischem Verständnis auch selbst gemacht werden.  Wenn Sie den Einbau selbst vornehmen wollen, sehen Sie sich am besten im Vorfeld die Einbauanleitung des jeweiligen Steuergerätes an. Die Werkstattkosten hängen hauptsächlich von der Erreichbarkeit der Einspritzdüsen ab und beginnen bereits ab €50,- Da unsere Einbaupartner immer wieder mit Problemen von Kunden belästigt werden, die andere Steuergeräte gekauft haben, geben wir die genaue Adresse der Einbaupartner erst nach dem kauf bekannt. Wir bitten diesbezüglich um Verständnis.

Greenspirits Einbaupartner

Einstellung

Jedes Fahrzeug ist anders, wir halten daher nichts von E85 Steuergeräten die einfach nur überhöht einspritzen und nicht an das Fahrzeug angepasst werden können. Sie haben mit diesen Geräten immer einen unnötigen Mehrverbrauch! Auch der Kaltstart sollte natürlich optimal auf das Fahrzeug ausgerichtet werden. Daher sollte jedes E85 Steuergerät auf das Fahrzeug mittels Lambdawerte angepasst werden. Um Ihr Ethanol Steuergerät Treibstoff sparend oder auch leistungsoptimiert einzustellen, empfehlen wir die Verwendung eines OBD Diagnosegerätes – funktioniert aber auch ohne.  Natürlich muss Ihr Fahrzeug dazu eine OBD Diagnose auch unterstützen. Passende OBD Diagnosegeräte finden Sie in unserem Shop.  

Handgerät + PC Gerät

Kraftstofferkennungssensor 

Technisch wäre die Umsetzung kein Problem. Allerdings, haben wir nach zahlreichen Test beschlossen, dass die dadurch entstehenden Kosten für den Kunden, derzeit zu keinem Verhältnis zu der Einsparung stehen. Dieser  bewirkt nur bessere Reaktionszeiten im Bereich von Millisekunden, bzw. macht in den ersten Sekunden, bis die Lambdasonde auf Betriebstemperatur ist sinn. Durch die präzise Einstellung unseres FFV Modulators USB, lässt sich dies ebenso und wesentlich billiger erreichen. Außerdem verläuft der Einbau, ohne Sensor, für den Kunden einfacher, zeitsparend und ist somit auch deutlich günstiger.

Automatische Kraftstofferkennung

Die Kraftstofferkennung funktioniert auch nach einer Umrüstung mit Hilfe der Lambdasonde, diese muss für eine einwandfreie Regelung natürlich vollkommen in Ordnung und auf Betriebstemperatur sein. Neueste Sonden sind in wenigen Sekunden auf Betriebstemperatur, ältere Sonden brauchen da schon mal ein paar Minuten.
Sollten Sie also öfters mit Benzin fahren und eine alte Sonde haben, empfehlen wir, um einen unnötigen Mehrverbrauch in der Startphase zu vermeiden, den Einbau eines Schalters.
Bei kalten Motor und sehr hohen Minustemperaturen kann es bei manchen Autos im Benzinbetrieb zu einem unruhigen Motorlauf kommen. Die Lambdasonde schafft es dann nicht so weit zurück zu regeln. Wenn dieses Problem auftritt empfehlen wir ebenso den Einbau eines Schalters.
Übrigens sind Lambdasonden Verschleißteile und sollten alle 30.000 km überprüft werden, da sie extremen Beanspruchungen unterliegen.

Materialverträglichkeit / Ethanol - keine Neuerfindung

Die Pioniere im Motoren- und Automobilbau nutzten bereits vor Jahrzenten Ethanol als Kraftstoff. Bereits Nikolaus August Otto verwendete 1860 Ethanol als Kraftstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors. Der Automobilhersteller Henry Ford konzipierte sein ab 1908 gebautes T-Modell, besser bekannt unter „Tin Lizzy“,  mit dem er die Serienproduktion von Autos revolutionierte, auf der Grundlage von Bioethanol. Ford glaubte, dass Ethanol der Treibstoff der Zukunft sei, der zugleich der Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse bringen würde, da Ethanol aus fast allem gewonnen werden kann. 

“The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything.” 

Doch Ford benötigte Kredite zum Bau seiner Fabrik, in der er das T-Modell erstmals massenhaft herstellen wollte. Die entsprechenden Banken standen allerdings unter dem Einfluss der Standard Oil, dessen Besitzer Nelson Rockefeller war. Rockefeller musste damals dringend neue Absatzmärkte für sein Erdöl finden. Der stark wachsende PKW-Markt war für Ihn dabei optimal. Daher wurde Ford genötigt, auch sein T-Modell für den Betrieb mit Benzin auszulegen. Allein die ersten Serien – bis 1915 – konnten noch mit beiden Kraftstoffen betrieben werden. Dazu gab es einen kleinen Schalter am Armaturenbrett, um auf den jeweiligen Kraftstoff umzuschalten. In der Zwischenzeit hatte allerdings das Erdölzeitalter begonnen, mit seinem uns allen bekannten, fatalen Folgen. 

Während des Ersten Weltkriegs wurde Ethanol Kraftstoff als Sprit für Jagdflugzeuge verwendet. Aufgrund der Versorgungslage bei Benzin gab es in Deutschland mit der 1925 gegründeten Reichskraftsprit (RKS) einen Hersteller von Spiritus (Kartoffelschnaps) zur Verwendung als Ottokraftstoff. Die RKS vertrieb ihr Benzin-Gemisch mit einem ca. 25-prozentigen Anteil Spiritus unter dem Markennamen Monopolin. Ab 1932 musste Benzin aller Marken mindestens 10% Bioethanol enthalten (der Ethanol Anteil wurde mit der Zeit sogar noch etwas erhöht). Ab Anfang 1939 war Deutschland benzintechnisch gespalten: Südlich von Berlin gab es Südbenzin (verbleit), in Berlin und allem, was nördlich davon lag, gab es Nordbenzin (E12, da ca. 12% Ethanol enthalten war, aber weiterhin bleifrei). Alle Vorkriegsautos hatten also in ihrem "ersten Leben" schon Kontakt zu E10-E25 und es offensichtlich auch vertragen. 

Nach dem 2. Weltkrieg gab es irgendwas Flüssiges zu tanken, noch bis in die 60er waren die Normen sehr lückenhaft, so dass zusammengebraut wurde, was gerade zu haben war. Mal mit Blei, mal ohne, hier mit Alkohol, dort mit Benzol. 1968 bekam Aral Super einen kräftigen Schluck Alkohol verpasst. 

Erst in den 70ern wurde hierzulande die Ethanol Beimischungen im Benzin auf 5% begrenzt. Parallel fand Ethanol aber, durch die Erdölkrise, in anderen Ländern wieder neues Interesse. Ausgehend von Brasilien und USA wurde die Nutzung von Ethanol aus Zuckerrohr und Getreide als Treibstoff für Autos ebenso wie andere alternative Kraftstoffe auf der Basis Nachwachsender Rohstoffe zunehmend durch Regierungsprogramme unterstützt. Ab 1985 gab es E10 in Australien und Neuseeland. Vorreiter in Europa ist Schweden, hier gibt es E85 bereits seit 1990. Schwedens Regierung hat sich vorgenommen, bis 2020 erstes Land der Welt zu sein, das sich von der Droge Erdöl völlig loslöst. Eine globale Ausweitung dieser Bestrebungen entstand infolge des Kyoto Protokolls1997.

Da Automobilhersteller, unseres Wissens, weltweit die gleichen Materialien verbauen und diese sich hoffentlich auch in den letzten Jahren nicht verschlechtert haben, sind Diskussionen über die Materialverträglichkeit etc., daher für uns nicht nachvollziehbar.

Kurz gesagt: „Ethanol war im Treibstoff immer schon vorhanden!“

Bio-Ethanol vs. Lebensmittel / Teller im Tank

Erdöl ist ein endliches Gut und sehr umweltschädigend, daher können nachwachsende Rohstoffe wie Ethanol einen wichtigen Beitrag zur globalen Energiesicherheit und CO2 Reduktion beitragen. Für die Treibstoffproduktion werden dabei übrigens gerade mal 1-2% der Weltweiten Ethanol Produktion benutzt. Es ist also ein sehr kleiner Teil welcher im Tank von Fahrzeugen landet. Das Getreide welches hierzulande im Tank landet, ist auch nicht dieses, welches für Nahrungsmittelproduktion benutzt wird, sondern minderwertiger und dürfte nicht für Nahrungsmittel verwendet werden. Ebenso muss Ethanol hierzulande aus nachhaltigem Anbau stammen!

In der Forschung, zur Herstellung von Bio-Ethanol, werden auch immer mehr Verfahren Entwickelt um Ethanol aus Non Food Pflanzen bzw. Abfallstoffen zu erzeugen „Biokraftstoffe der 2. Generation“, wie zum Beispiel: Holzabfälle, Stroh aber auch aus Algen und Weizen. Beim Weizen werden dabei allerdings nicht die Körner verwertet, sie verbleiben für die Lebensmittelproduktion, aber der Rest der Pflanze kommt der Treibstoffproduktion zu. Die Reinheit dieser synthetischen Treibstoffe übertrifft sogar die, der fossilen Treibstoffe.

Aus den zur Ethanol Gewinnung nicht benötigten Pflanzenbestandteilen wie Eiweiß, Pflanzenfasern und Fetten entstehen Nahrungs-, Futter- und Düngemittel. Getreideschlempe ist nährstoffreich und wird getrocknet als Futtermittel mit hohem Proteingehalt vermarktet. Bei der Herstellung von einem Liter Bioethanol aus Getreide entsteht so zusätzlich ein Kilogramm Proteinfutter. Vinasse, die bei der Melassevergärung zurückbleibt, wird agrartechnisch zum Beispiel ebenfalls als Tierfutterzusatz oder als Düngemittel genutzt.

Wenn man ein Gegner von nachwachsenden Rohstoffen als Treibstoff ist,  sollte man auch wissen, dass hierzulande jedes Jahr tausende Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen werden. Allein in Österreich werden jährlich 157.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Allein davon könnten eine halbe Million Menschen ein Jahr lang ernährt werden. Leider landen diese Nahrungsmittel, aber aus Kostengründen auch nicht, bei Menschen die es nötig haben.

Im Jahr 2011 gab die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) eine internationale Studie mit dem Namen „Global Food Losses and Food Waste" in Auftrag, welche die derzeitige Situation der Lebensmittelverluste und -verschwendung untersuchen sollte. Mit der praktischen Durchführung der Studie wurde das Swedish Institute for Food and Biotechnology beauftragt. Nach dieser Studie gehen weltweit jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren oder werden entsorgt, was etwa einem Drittel der gesamten weltweiten Jahresproduktion entspricht.

Es gibt auch zu beachten, dass in 3. Welt Ländern eher die Lagerung von Getreide ein Problem darstellt, ca. 50% wird wegen falscher Lagerung etc. unbrauchbar, daher sollten Entwicklungsländern unbedingt vor Ort unterstützt werden.

Interessante Links:

Algen:

http://www.spiegel.de/spiegel/a-776206.html

http://www.ecoduna.com/uploads/media/Biosprit-aus-Algen-soll-den-Streit-um-Teller-oder-Tank-beenden_Wirtschaftsblatt_13-Nov-2012.pdf

Videos:

Taste the waste:

https://www.youtube.com/watch?v=n73UfDZbjdo

Information vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bezüglich Bio-Ethanol/E85 Umrüstung.

Sie finden in den folgenden Gesetzestexten die jeweiligen Paragraphen zur Umrüstung auf den Bio-Ethanol/E85 Betrieb.
Im ersten Dokument (BGBLA): Auf Seite 6 / Punkt 27 / Absatz 2 wobei sich dieses Dokument auf das Zweitere bezieht nämlich:
Im zweiten Dokument: KDV_vollltext: Auf der Seite 57 von 203 Seiten / § 22a